2017-09-18

gloryfy am härtesten Eintagesrennen der Welt

Beeindruckende 5.500 Höhenmeter auf einer Länge von 238 Kilometern: Der Ötztaler ist eine der härtesten Herausforderungen in der Rennrad-Szene und steht auf der Wunschliste vieler Hobby-Radsportler ganz weit oben. Da man definitiv „unbreakable“ sein muss um dieses Martyrium zu überstehen, unterstützte gloryfy heuer schon zum dritten Mal in Folge das legendäre Rennen.

 

 

Wie die Jahre zuvor gestalteten wir gemeinsam mit den Machern des Ötztalers eine ganz besondere Brille, welche den Ötztaler Radmarathon Teilnehmern exklusiv – sozusagen als unbreakable Motivation – am Rennwochenende übergeben wurde. Ab sofort ist die gloryfy G9 Radical Timmelsjoch als Limited Edition auch im regulären Handel und in unserem Onlineshop erhältlich für EUR 149,-.

gloryfy G9 RADICAL Timmelsjoch

Für alle Teilnehmer gab es noch die Möglichkeit bei unserem #iamunbreakable Foto-Gewinnspiel ein Erholungswochenende, als Ausgleich für die Rennstrapazen zu gewinnen. Der glückliche Sieger heißt Sven, welcher uns gleich voll motiviert aufschlussreiche Einblicke in sein Rennwochenende gab.

 

 

Lieber Sven, Gratulation zum Gewinn unseres Gewinnspiels! Und vor allem: Gratulation zu deiner sensationellen Leistung beim Ötztaler Radmarathon! Wie fühlt es sich an, sich „Finisher des Ötztalers“ nennen zu können?

 

Hallo, herzlichen Dank! Ich kann es erst jetzt, ein paar Tage nach dem Event richtig genießen, Finisher dieses Spektakels zu sein. Sensationell würde ich meine Leistung nun nicht gerade bezeichnen. Für mich war dieses Jahr das Ankommen (vor dem Besenwagen) das angestrebte Ziel. Die Zeit spielte für mich eine eher untergeordnete Rolle.

 

Den Ötzi dieses Jahr geschafft zu haben grenzt fast an ein Wunder. Nicht nur wegen meiner letztjährigen Enttäuschung am Jaufenpass, wo ich das Rennen nach 155km beenden musste. Auch die Umstände der letzten Monate, die das Leben meiner kleinen Familie gänzlich auf den Kopf gestellt hatten, spielten eine wesentliche Rolle.

 

 

Was macht für dich die Faszination rund um den Ötztaler Radmarathon aus?

 

Ich habe erst vor 4 Jahren mit dem Rennradfahren begonnen. Bis vor 2 Jahren wusste ich nicht mal von der Existenz vom Ötzi. Mit einem Freund ist aus einer Schnapsidee die Challenge entstanden, an einem Radmarathon in den Bergen teilzunehmen. 2016 bin ich dann mit kaum hm in den Beinen in den Ötzi gestartet. Mir war überhaupt nicht bewusst, welchen Stellenwert der Ötzi in der Radfahrszene hat oder was 238km und 5500hm überhaupt bedeuten. Meine bis dahin längste gefahrene Strecke betrug lediglich 130km.

 

Durch viele Marathonläufe und Inlinemarathonläufe ist mir der ganze Hype, vor allem am Starttag nicht so extrem aufgefallen. Eher relaxed und mit großer Vorfreude bin ich 2016 an den Start gegangen. Am Ende stand dann die Enttäuschung. Trotz schönstem Wetter und besten Bedingungen, gepackt mit Euphorie und dem Ehrgeiz die Ötzi-Runde zu bewältigen und den inneren Schweinhund zu besiegen, war am Ende ein DNF verbucht.
Doch das „Ötzi-Fieber“ hatte mich bereits infiziert. Ich hatte mir geschworen: „Einmal musst Du das packen!“

 

 

Wie hast du dich im Speziellen auf den Ötztaler vorbereitet?

 

Eigentlich gar nicht!Auf der Expo 2016 traf ich auf Stefan Kirchmair, eine Institution beim Ötzi und nicht mehr wegzudenken. Er motivierte mich erneut den Ötzi in Angriff zu nehmen. Wir kommunizierten häufig, schmiedeten Pläne um für mich eine optimale Vorbereitung zu treffen. Nach einer Ruhepause im Oktober sollte es dann losgehen. Doch dann passierte im November ein tragischer Zwischenfall. Die Mutter meiner beiden Kinder (8 und 14 Jahre), von der ich seit 2011 getrennt lebte, ist plötzlich und unerwartet verstorben.

 

Ich habe Stefan davon berichtet und ihm gesagt, dass ich den Ötzi erstmal hinten anstellen muss, denn jetzt hatten die Kinder natürlich Priorität. Stefan bot mir an mich insoweit vorzubereiten und zu unterstützen, soweit es mir möglich sei überhaupt zu trainieren. Im April zeichnete sich ab, dass die Vorbereitung gegen Null gehen sollte. Am Ende standen unterm Strich lediglich 2500km und keine 3000 hm als Vorbereitung. Also fast nix!

 

 

Was war für dich der härteste Abschnitt des diesjährigen Rennens?

 

Der Jaufenpass sollte wieder das Zünglein an der Waage werden. Aus den letztjährigen Erfahrungen wusste ich in etwa, was dieses Jahr auf mich zukam. 2016 hatte ich wenigstens noch ein paar Kilometer mehr in den Beinen. Also nahm ich mir dieses Jahr vor, laufen zu lassen wo es nur geht und Körner zu sparen da wo es nötig war.

 

Nach dem ich das Kühtai relativ gut geschafft hatte und mich mehr oder weniger den Brenner allein hochgestrampelt hatte, lag nun der Jaufenpass vor mir. Immer wieder die Gedanken im Kopf: „Da hat`s dich letztes Jahr zerrissen!“ Stefan hatte mir noch ein paar Tipps auf den Weg gegeben. Nicht überpacen! Schau auf deine Leistung und komm nicht in den „roten Bereich“. Gesagt, getan…Stefan sollte Recht behalten. GESCHAFFT! Oben angekommen, hatte ich den Jaufenpass 12min vor Zeitschluss passiert.

 

Was sollte mich jetzt noch aufhalten?

 

Auf der Abfahrt nach St. Leonhard spürte ich schon, dass mit dem Rad was nicht stimmt. In der Auffahrt nach Schönau sollte sich das dann bewahrheiten… Ein schleichender Plattfuß, das Ventil war defekt. Bis zur Labestation Schönau ging`s noch, doch dann war Schluss. Doch mit Hilfe des Servicewagens war der kaputte Schlauch schnell gewechselt und mit einem kräftigen „Anschupser“ ging es schlussendlich in den letzten Anstieg. Widererwartend lief der Tritt recht rund und ich konnte die letzte Labestation vorm Timmelsjoch erreichen. Dort wurde schnell nochmal der Akku aufgefüllt und weiter ging’s. Die letzten 5km das Timmelsjoch hoch gingen erstaunlicherweise locker. Ab dort ging es ja „nur“ noch bergab! 😉

 

 

Du hast ja beim Rennen unsere neue G9 Radical „Timmelsjoch“ getragen – wie bist du mit der Performance der Brille zufrieden?

 

Ich habe mich erst kurz vorm Start dazu entschieden, die Gloryfy zu tragen. Aus Erfahrung weiß ich, dass man im Wettkampf keine Experimente wagen soll. Aber da für mich klar war, dass es hier um keine Bestzeit, sondern um den Spaß ging, habe ich beschlossen die Brille zu testen. Die Brille hat mich sehr überzeugt, extrem leicht und angenehm zu tragen.

 

Dein Siegerbild war ja begleitet von einer sehr emotionalen Bildunterschrift. Willst du die Geschichte dazu mit unseren Lesern teilen?

 

Wie bereits erwähnt haben meine Kinder im November 2016 ihre Mutter verloren. Die letzten 10 Monate waren geprägt von vielen negativen Ereignissen. Ich habe mich voll und ganz den Kindern gewidmet und das Rennrad hinten angestellt. Mein kleiner Sohn, der den ganzen Tag durch seinen Opa und seinen Onkel betreut wurde, hat den ganzen Tag mitgefiebert und gehofft mich schnell wiederzusehen.
Vor dem Start meinte er: „Papa, um 10 Uhr musst du wieder hier sein!“ (Okay, der Papa hatte also Zeitdruck!) 😉
Die Freude, ihn am Abend wieder in die Arme zu nehmen und den Ötzi endlich als Finisher beenden zu können, ließen dann einfach alle Emotionen hochgehen. Und ja, auch der härteste Papa weint einmal! 😉

 

 

Danke nochmals für die Teilnahme an unserem Gewinnspiel und viel Spaß bei eurem Trip ins Zillertal!

 

Ich habe zu danken! Vor allem möchte ich Danke sagen an meine Kinder, meine Eltern, meinen Bruder, sowie dem Ötztaltourismus für den Gewinn des Startplatzes beim Fotowettbewerb. Einen ganz besonderen Dank auch an Stefan Kirchmair, der mich immer wieder auf’s Neue motiviert hat und natürlich auch meiner Freundin Steffi, die mich in den schweren Zeiten immer wieder auffängt.

 

Und an Gloryfy, für die tolle Brille und den Gewinn des Relax-Wochenendes im Zillertal. Wir freuen uns auf ein paar schöne Tage und sehen uns bestimmt beim Ötzi 2018!

 

Sven